Von Geburt an bringen Kinder Kompetenzen mit. Sie sind Grundvoraussetzung um im Leben und in der Gesellschaft integriert und handlungsfähig zu sein. Im Kindergarten steht die Individualität der Kinder im Mittelpunkt. Dementsprechend sind die Basiskompetenzen unterschiedlich stark ausgeprägt und entwickelt. Alle Kompetenzen beeinflussen und bedingen sich gegenseitig im Leben der Kinder.

 

Personale Kompetenz

Jedes Kind ist anders und bringt unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten mit sich. Die Kinder erleben sich selber und stoßen dadurch Lern- und Entwicklungsprozesse an. Wir nehmen die Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit an und schätzen sie wert.

  • Jedes Kind da abholen wo es steht (individuelle Fähigkeiten berücksichtigen)
  • Positive Verstärkung
  • Stärkung des Selbstwertgefühls durch eigene Entscheidungsmöglichkeiten (Freispiel)
  • Gewichtete Einbeziehung in Entscheidungsprozesse der Gruppe

 

Motivationale Kompetenz

Kinder gestalten ihr Leben selbst und aktiv. Sie sind offen und neuem gegenüber aufgeschlossen und probieren gerne aus. Entsprechend ihrer eigenen Erfahrungen und Einschätzungen suchen sie sich Herausforderungen und Aufgaben die sie bewältigen können. Dabei orientieren sie sich an sich und ihrer Umwelt.

  • Lern- und Entwicklungsangebote anbieten (Material, Raum, Zeit)
  • Gemischte Gruppen (voneinander lernen)
  • Anregende Atmosphäre schaffen

 

Kognitive Kompetenz

Kinder nehmen ihre Umwelt differenziert und ganzheitlich (mit allen Sinnen) wahr. Von diesen individuellen Wahrnehmungen ist die gesamte und komplexe Gesamtentwicklung des Kindes abhängig. Die sinnbezogene Wahrnehmung ist die Basis jeglicher Lernprozesse.

  • Gezielte Aktivitäten zur Förderung verschiedener Bereiche (Denkfähigkeit, Gedächtnis, Problemlösung, Phantasie und Kreativität)
  • Altersentsprechende und entwicklungsanregende Spiel- und Beschäftigungsmaterialien zur Verfügung stellen

 

Physische Kompetenz

Das Kind kennt sich und seinen Körper und kann ihn einschätzen. Es erkennt seine Bedürfnisse. Es weiß was ihm gut tut und reagiert durch körperliche Aktivität oder durch Ruhephasen darauf. Der eigene Körper (Organe) bildet das Fundament für alle Wahrnehmungen.

  • Bewegungsangebote (Turnhalle, Bällebad, Garten)
  • Freier Zugang zu Mal- und Bastelmaterial und Werkzeugen
  • Kindgerechte Stressbewältigungstechniken

                                                                                                                                                                            

Soziale Kompetenzen

Das Kind baut Beziehungen zu Kindern und Erwachsenen auf. Dabei nimmt es Unterschiede wahr und interagiert entsprechend. Durch Kommunikation (Sprache, Mimik, Gestik) nimmt es aktiv am Gruppengeschehen teil und beeinflusst es durch sein da sein.

  • Beteiligung der Kinder an Planungen und Ideensammlung
  • Migrations- und Integrationsarbeit
  • Gemeinschaftsförderung (Spiele, Kreise, Impulse)
  • Vorbildfunktion der pädagogischen Fachkräfte

 

Lernmethodische Kompetenz

Lernen ist ein lebenslanger, nicht endender Prozess. Kinder sind von Natur aus neugierig. Diesen „Wissenshunger“ nutzen wir mit angeregten Lernprozessen und Lernmethoden. Lernen und Wissensaneignung geschieht dort, wo Auseinandersetzung stattfindet. Den Kindern ist bewusst wie sie sich Wissen aneignen können und wie verinnerlichte Inhalte auf andere Gebiete angewendet werden.

  • Einsatz von verschiedensten Medien
  • Wissenserarbeitung in Klein- und Gesamtgruppe (Fragen, Reflektieren, Experimentieren)
  • Eigenverantwortliches und interessensbezogenes Lernangebot
  • Zusammenhänge be-greifen und er-lernen

 

Werte- und Orientierungskompetenz

Das Kind kennt Werte und Regeln für das tägliche Miteinander und findet Orientierung durch christliche Werte. Unterschiede und Andersartigkeit werden in Sensibilität und Achtung voreinander gelebt.

  • Begegnung in Höflichkeit und Respekt
  • Integrations- und Migrationsarbeit
  • Rituale und Feste des Jahreskreises

 

Demokratie / Verantwortungsübernahme

Kinder haben das Recht sich an Entscheidungen die sie oder ihre Gruppe betreffen zu beteiligen. Sie wirken und gestalten in der Projektarbeit mit. Die Kinder empfinden ein Zugehörigkeitsgefühl und übernehmen Verantwortung für sich und andere. Sie lernen Position zu beziehen, andere Meinungen zu akzeptieren und Kompromisse einzugehen.

  • Partizipation (Mitgestaltung des Alltags)
  • Demokratische Abstimmungen
  • Begleitung in Konfliktsituationen
  • Erwachsene sehen sich als gleichberechtigter Teil der Gruppe

 

Resilienz

Das Kind ist in sich gestärkt und kann sich auf neue Situationen und Veränderungen einstellen. Mit Herausforderungen/Veränderungen geht es sicher um.

  • Schwellensituationen begleiten
  • Stabile Beziehungsebenen schaffen (in allen Situationen da sein)
  • Lob, Anerkennung und Wertschätzung – Stabilisierung des Kindes
  • Fehler und Frustrationen als Herausforderungen annehmen